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Beim Marathon in Florenz: Dabeisein ist alles!

Von awo

Der Marathon von Florenz ist nach Rom der zweitgrösste in Italien. Er findet alljährlich am letzten Sonntag im November statt. 2007 brachte die örtliche Tageszeitung, La Nazione, die Stimmung auf den Punkt: "Domenica senza auto, città in festa", sinngemäss: "Autofreier Sonntag, die Stadt in Feststimmung". Und in der Tat: mitlaufen oder nur zuschauen, ein Fest !

Über 8000 Teilnehmer gingen an den Start. 3000 waren aus dem Ausland, aus 52 Nationen. Viele hatten ihre Freunde und Familienangehörigen dabei, die zusammen mit den Florentinern die Strassen säumten und die Läuferinnen und Läufer anfeuerten. Zwei Stunden lang wurde der Marathon live und landesweit auf RAI 3 übertragen, "un bellissimo spettacolo".

Florenz rühmt sich einer der schönsten Stadtansichten der Welt. Und diese wird beim Marathon auf 42,195 km erlebbar. Der Start erfolgte auf der Piazza Michelangelo, von der man wie von einem Balkon über die Stadt blicken kann. Dann ging es leicht durch Parkanlagen bergab. In dem Viertel südlich des Arno wurden einige Umwege gelaufen, bevor es nach etwa 10 Kilometern am Palazzo Pitti und unterhalb der Ponte Vecchio-Brücke über typisches Altstadtpflaster ging.

Hier standen die Zuschauer dicht an dicht. Es wurden alle möglichen Fahnen geschwenkt. Anfeuerungsrufe in vielen Sprachen waren zu hören. Eine tolle Stimmung. Dies sollte sich besonders in den Passagen durch die Altstadt, nämlich vom 25. bis zum 30. Kilometer und dann nochmals auf den letzten drei Kilometern wiederholen.

Dennoch ist die Distanz eines Marathons nicht zu unterschätzen. Bei Marathonläufen in Italien müssen die Teilnehmer deshalb, anders als in Deutschland, ein ärztliches Gesundheitszeugnis vorweisen. Ein guter Gesundheitszustand allein reicht allerdings noch nicht aus. Ohne eine lange und intensive Trainingsvorbereitung ist die Distanz nicht zu schaffen.

Insbesondere ab dem 30. Kilometer ist es nicht leicht durchzuhalten. Hier erreicht der Marathon den Parco delle Cascine, einen ausgedehnten Park entlang des Arno im Nordwesten der Stadt. Auf diesen langen Kilometern heißt es, sich selbst zu motivieren, mit der Aussicht, bald wieder die einzigartige Altstadt mit dem Ziel und tausenden von Zuschauern zu erreichen. Dann bekommt man, wie jeder Finisher, eine Medaille um den Hals gehängt. Geschafft! Trotz aller Erschöpfung ein Hochgefühl.

Die Veranstalter bezeichnen den Marathon als ein Event mit Anteilen aus Sport, Kultur und Tourismus. Er eignet sich gut für die Belebung der touristische Nebensaison, mit dem Vorteil für die Teilnehmer, dass sich die Übernachtungspreise im Rahmen halten. Und die Temperaturen sind im Vergleich zu Deutschland noch ganz angenehm. In diesem Jahr waren es rund 15 Grad. Die Luftfeuchtigkeit war nach den Gewittern des Vortages sehr hoch, aber immerhin hatte es aufgehört zu regnen.

Der 25.November 2007, an dem der Marathon stattfand, war zudem ein "domenica ecologica", ein "ökologischer Sonntag". Von 8.30 bis 18 Uhr gab es für die Autos ein Einfahrverbot in die Stadt, das von der Stadtpolizei an 36 Kontrollpunkten überwacht wurde. Laut Zeitung wurde verhältnismäßig selten gegen das Fahrverbot verstoßen, nur 28 Mal gab es Strafzettel ab 74 € aufwärts. Die meisten Florentiner sollen die Straßen ohne Autos genossen haben und ausgedehnte Spaziergänge oder Fahrradtouren unternommen haben. Was den Busverkehr von Ataf betraf, wurden allerdings noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten für den nächsten "domenica ecologica" gesehen. Dieser soll im Januar/Februar 2008 stattfinden.

Homepage des Firenze-Marathon auf ital./engl./franz./deutsch:
www.firenzemarathon.it

Geschrieben 09.12.2007, Geändert 10.12.2007, 2880 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Ralf vom 10.12.2007 09:35:27

Danke für den interessanten Artikel. Ich vermute, du bist selber mit gelaufen? Dann herzlichen Glückwunsch dem Finisher! :-)